St. Vinzenz schützende Hand für psychisch kranke und altersverwirrte Menschen
Fraktion Freie Wähler besucht Einrichtung in Filderstadt
pm/fw: Altenzentrum St. Vinzenz steht auf dem Schild, das zu dieser Einrichtung in Filderstadt-Plattenhardt weist. Tatsächlich verbirgt sich wesentlich mehr hinter diesem Namen. St. Vinzenz ist ein von der zur Caritas gehörenden Keppler-Stiftung getragenes Pflegeheim, das sich auf die Betreuung psychisch kranker und altersverwirrter Menschen ausgerichtet hat.
279 Bewohner, zu drei Vierteln aus dem Landkreis Esslingen, haben dort Aufnahme gefunden. Vertreter der Fraktion Freie Wähler im Kreistag suchten das Gespräch mit den Verantwortlichen des Heims, um dessen wichtige Aufgabenstellung und Planungen näher kennen zu lernen.
Der Leiter des Altenzentrums, Johannes Gruber, und die Pflegedienstleiterin, Frau Schlotter, erläuterten den Kreisrätinnen und Kreisräten die Entstehungsgeschichte, die aktuellen Problemstellungen sowie die bevorstehenden Bauvorhaben. Mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen die Bewohnerinnen und Bewohner, die wegen psychischer Erkrankung oder Altersdemenz Aufnahme gefunden haben. Neben der Intensivbetreuung bei Selbstgefährdung gibt es auch Wohnbereiche für psychisch Kranke, die sich selbst versorgen, aber jederzeit ergänzende Hilfe in Anspruch nehmen können.
Das für diese schwierige Aufgabe benötigte Personal wird zum Teil in einer eigenen Altenpflegeschule ausgebildet. Die spezielle Aufgabenstellung von St. Vinzenz erfordert zunehmend eine vertiefte Aus- und Fortbildung für die verschiedenen Pflegebereiche. Gegenwärtig hat man noch keine Nachwuchssorgen, zunehmend zeigt sich jedoch, dass die für eine solche Tätigkeit notwendige soziale Kompetenz wichtiger ist als gute Zeugnisnoten. Auch Hauptschülern, die einen guten Abschluss als Altenpflegehelfer erreichen, eröffnet sich dieser Bildungsweg.
Der altersbedingte Zustand der Gebäude und das Vorhandensein von Mehrbettzimmern zwingt den Träger zu umfangreichen Baumaßnahmen, die vom Landkreis und der Stadt Filderstadt gefördert werden. Die beim Land beantragte Unterstützung ist noch nicht bewilligt. Diese vorausgesetzt will man ab 2008 teilweise neu bauen und den Bestand umfangreich sanieren. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Zahl der Plätze auf etwa 200 zurückgehen, je zur Hälfte für psychisch Kranke und für altersverwirrte Patienten.
Das mehrstündige Gespräch und die durchgeführte Besichtigung vermittelte aufschlussreiche Einblicke in das Geschehen in St. Vinzenz. Der Landkreis Esslingen und die Stadt Stuttgart, die sich ebenfalls finanziell engagiert, sind um die Einrichtung, die eine wohnortnahe Versorgung gewährleistet, zu beneiden. Johannes Gruber betonte die gute Zusammenarbeit mit den sozialen Diensten und den psychiatrischen Abteilungen der Kreiskrankenhäuser. Seine besondere Anerkennung gilt dem ehrenamtlichen Engagement aus der Mitte der Filderstädter Bürgerschaft. Etwa 70 Ehrenamtliche stehen regelmäßig dem Personal und den Patienten helfend zur Seite. Kreisrat Joachim Gädeke und Fraktionsvorsitzender Alfred Bachofer betonten in ihrer Dankadresse die zunehmende Bedeutung solcher speziell ausgerichteter Pflegeheime, weil nur dadurch bei schweren Erkrankungen eine patientengerechte und menschliche Versorgung gewährleistet werden könne.
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