Kreisverbandsvorsitzender Frank Buß: Der Filderraum lebt im Spannungsfeld von wirtschaftlicher Prosperität und hoher Verkehrsbelastung!

Ein heißes Eisen seit vielen Jahren. Die Kommunen und die Menschen im Filderraum beklagen die stetige Zunahme des motorisierten Verkehrs und fordern einen zügigen und bedarfsgerechten Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Diese Problematik griff der Kreisverband Freie Wähler in einer Kreiskonferenz am 27. Oktober in Leinfelden-Echterdingen auf. Unter der Überschrift „Die Verkehrsdrehscheibe Fildern“ referierten und diskutierten eine Reihe von Experten mit den kommunalen Vertretern der Städte und Gemeinden im Umfeld von Messe und Flughafen.

 

Frank Buß im Dialog mit EBM Dihm

Kreisverbandsvorsitzender Bürgermeister Frank Buß konnte als Zuhörer vor allem Stadt- und Gemeinderäte aus den betroffenen Kommunen sowie Kreisräte der Freien Wähler willkommen heißen. Ohne lange Vorrede übergab er den „Staffelstab“ an den Ersten Bürgermeister Leinfelden-Echterdingens, Benjamin Dihm.

Dihm präsentierte das in Aufstellung befindliche umfassenden Verkehrskonzept seiner Stadt und hob dabei insbesondere auf die Notwendigkeit ab, das Schienennetz mit U-Bahn und S-Bahn weiter zu ertüchtigen. Wegen der langen Vorlaufzeit solcher Maßnahmen setzt LE auf einen Vorlaufbetrieb mit Pendelbussen.

 

 

 

 

 

 

Regionaldirektor Dr. Jürgen Wurmthaler

Verkehrsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler vom Verband Region Stuttgart ging auf dessen Zuständigkeit für die S-Bahn und die umfangreichen Maßnahmen ein, die der Verband bereits umgesetzt hat und für die Zukunft plant. Dazu gehören u.a. die Beschaffung von 58 neuen S-Bahn-Fahrzeugen und die Einführung des 15-Minuten-Takts.

 

 

 

 

 

 

 

 

Regionalrat Landrat a.D. Bernhard Maier

Der Verkehrsexperte der Regionalfraktion Freie Wähler, Landrat a.D. Bernhard Maier, setzte sich vor allem mit dem von der Bundes- und Landespolitik angekündigten 49 €-Ticket auseinander. Er machte unmissverständlich klar, dass die Politik hier etwas verkündet habe, das zwar großen Beifall finde, in seiner Tragweite aber überhaupt nicht überschaubar sei. Der zu rd. 50 % von der öffentlichen Hand finanzierte Verkehrsverbund Stuttgart mit seinem sorgfältig austarierten Tarifsystem löse sich praktisch in Luft auf. Niemand könne derzeit sagen, wie und von wem die riesigen Einnahmeausfälle, vor allem auch im Gelegenheitsverkehr, aufgebracht werden müssten. Seine große Sorge gilt der Finanzkraft der Städten und Gemeinden, die möglicherweise direkt oder über die Kreisumlage betroffen seien. „Die Kommunen sind schon heute mit ihren originären Aufgabenstellungen an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Hinzu kommen die Flüchtlingsunterbringung, der Ausbau der Kinderbetreuung und die unsicheren Wirtschaftsperspektiven. Ich sehe die große Gefahr, dass sich nach wenigen Jahren Bund und Land ganz oder teilweise aus der Mitfinanzierung zurückziehen und die Kommunen im Regen stehen lassen.“

 

 

 

 

Fraktionsvorsitzender Stefan Hermann (Filderstadt)

In der Aussprache ergriffen die Stadträte Stefan Hermann aus Filderstadt und Joachim Dinkelacker aus Ostfildern das Wort. Hermann, Vorsitzender der größten Gemeinderatsfraktion, machte aus seinem Ärger über die nach seiner Auffassung bestehende Benachteiligung der zweitgrößten Stadt auf den Fildern keinen Hehl. Filderstadt sei am stärksten durch Flächenverluste und Verkehrslärm betroffen und benötige dringend den S-Bahn-Ringschluss ins Neckartal und Richtung Reutlingen/Tübingen.

 

 

 

 

 

 

 

Stadt- und Kreisrat Dr. Joachim Dinkelacker (Ostfildern)

Stadt- und Kreisrat Dr. Joachim Dinkelacker machte deutlich, dass die dynamisch wachsende Stadt Ostfildern auf einen guten ÖPNV angewiesen sei. Dessen Ausbau sei in letzten Jahren mit Erfolg betrieben worden, gegenwärtig prüfe man bessere Verbindungen zur Kreisstadt Esslingen. „Auch wenn wir natürlich unsere Interessen nachhaltig vertreten, so sehen wir doch keine Gegensätze zu den berechtigten Anliegen Filderstadts, etwa beim diskutierten Ausbau der B 27“, sagte Dinkelacker, sichtlich bemüht der Diskussion die Schärfe zu nehmen.

 

 

 

 

 

 

 

Kreisverbandsvorsitzender Frank Buß

In seinem Schlusswort brachte Frank Buß nicht nur seinen Dank an die Redner zum Ausdruck, sondern versicherte nachdrücklich, dass die Fraktionen der Freien Wähler im Kreistag und in der Regionalversammlung die berechtigten Anliegen der Filder verfolgen. Dazu seien sie auf die Orts- und Sachkenntnis der Freie-Wähler-Fraktionen vor Ort angewiesen.

 

 

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