Schule für Kranke – mehr als eine Bildungsverpflichtung
Kreistag nimmt „Recht auf Unterricht“ ernst – Freie Wähler unterstützen Baumaßnahme am Klinikum Esslingen
Schule für Kranke am Klinikum Esslingen
Zu diesem Projekt sprach Kreisrat Martin Klein:
Bei diesem besonderen Bauvorhaben geht es um die Erweiterung der Schule für Kranke in Esslingen. Entstanden ist die Notwendigkeit zur Erweiterung durch die Einrichtung einer stationären Abteilung an der vorhandenen ambulanten Kinder- und Jugendpsychiatrie am Esslinger Klinikum.
Aus meiner langjährigen Erfahrung als Schulleiter weiß ich, wie dringlich eine Ausweitung und Verbesserung des Angebotes im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist. Die Wartezeiten, um in eine Beratung oder gar in eine Therapie zu kommen, sind für die Betroffenen, Kinder und Jugendliche und deren Eltern, oft unerträglich lang, so dass schnelle und zukunftsträchtige Lösungen oft nicht möglich sind. Therapie und Besserung werden dadurch immer schwieriger (und teurer) . Ein Ausweichen auf andere Standorte, sei es Stuttgart, Tübingen oder Göppingen, ist wenig hilfreich, da dort die Situation nicht anders ist. Daher begrüßen wir es ausdrücklich, dass bereits zum 1. Juli die stationäre Abteilung ihren Betrieb aufgenommen hat.
Nur an den Schulräume für diese Patienten, die ja aufgrund ihrer Erkrankung durchaus noch an Unterricht teilnehmen können und auch ein Recht auf Unterricht haben, mangelt es noch. Derzeit werden Interimsräume geschaffen. Aus eigener Erfahrung in den letzten Wochen weiß ich aber, dass Schule in der Sommerhitze an einem Tag wie heute in Unterrichtscontainern nicht mehr möglich ist.
Daher ist der Bedarf, langfristig die notwendigen Unterrichtsräume zu schaffen, absolut vorhanden. Es sind rund 2.6 Mio. €, die der Landkreis nach Abzug der Zuschüsse aus eigener Tasche davon finanzieren muss. Die komplexe Materie des Erbbaurechtes auf dem Gelände der Stadt Esslingen hat das Verfahren erheblich erschwert.
Wir sind froh, dass nun vertraglich alles unter Dach und Fach ist und befürworten das weitere Vorgehen gemäß dem Beschlussantrag der Verwaltung. Wir hoffen, dass der Bauablauf so reibungslos wie geplant über die Bühne geht, damit die neuen Räume auch tatsächlich im Frühjahr 2017 zur Verfügung stehen.