Nachmittags- und Ferienbetreuung an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) des Landkreises Esslingen

Anmeldezahlen deutlich unter den Erwartungen – Freie Wähler: Notwendige Hilfestellung für die Familien

Seit Jahren wird der Wunsch an den Landkreis herangetragen, an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBB) zur Entlastung der Familien eine Nachmittags- und Ferienbetreuung anzubieten. Im Juli vergangenen Jahres hat der Kultur- und Schulausschuss mit den Stimmen der Freien Wähler beschlossen, eine zwischenzeitlich erarbeitete Konzeption umzusetzen. Die entsprechenden Aufträge an verschiedene Unternehmen wurden erteilt. Grundlage war eine im Schuljahr 2015/2016 durchgeführte Elternumfrage.

Zwischenzeitlich liegen nun Anmeldezahlen vor. Sie liegen erstaunlicherweise um fast 50 % unter der Prognose. Der Start für die Nachmittagsbetreuung erfolgte zum 1. Februar 2017. Zuvor hatten die Eltern Gelegenheit, im Rahmen von Informationsveranstaltungen offene Fragen zu erörtern und die Ansprechpersonen für das Betreuungsangebot kennenzulernen.

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Ferienbetreuung. Die Anmeldeunterlagen sollen noch in diesem Monat an die Eltern versandt werden.

Die Gründe für die Zurückhaltung bei der Nachmittagsbetreuung sind zunächst nicht erkennbar. Deshalb soll am Ende Schuljahres 2017/2018 eine Evaluation durchgeführt werden.

Auch mit der Aufwandsseite hat sich der Ausschuss beschäftigt. Der Rückgang der Teilnehmerzahlen bei der Nachmittagsbetreuung um fast 50 % führt nicht zu einer entsprechenden Reduzierung des Defizits. Dieses wird von geplanten 384 000 € auf „nur“ 265 000 € zurückgehen. Die Frage an Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, ob für die erweiterte Ganztagesbetreuung mit einer Landesförderung zu rechnen, wurde bisher nur ausweichend beantwortet. Das Ministerium will sich, obwohl es das Konzept des Landkreises als „sehr gelungen“ bezeichnet, erst in diesem Frühjahr mit dem Gesamtkomplex näher beschäftigen.

Der Sprecher der Fraktion Freie Wähler, Kreisrat Martin Klein, spricht sich dafür aus, dem Projekt eine längere „Eingewöhnungszeit“ zuzubilligen. Erfahrungsgemäß würden die Eltern zunächst eher vorsichtig reagieren. Mit den sicher positiven Erfahrungen anderer Familien sei sicher bald mit einer höheren Nachfrage zu rechnen. Klein bezeichnet das Angebot als „Notwendige Hilfestellung für die Familien“.