Startschuss für den Neubau der Albert-Schäffle-Schule in Nürtingen
Altbau war nicht mehr sanierungsfähig – Gesamtkosten rd. 28 Mio. €
Die beruflichen Schulen haben traditionell im Landkreis Esslingen einen hohen Stellenwert. Auf der Basis eines Masterplans ertüchtigt der Landkreis Schritt seine Schulgebäude. Längere Zeit wurde um die Zukunft der Albert-Schäffle-Schule in Nürtingen gerungen. Nach dem Gesamtkonzept für die beruflichen Schulen soll sie fester Bestandteil des Berufsschulangebots bleiben. Ein Gutachten über die Bausubstanz brachte die ernüchternde Erkenntnis, dass das Gebäude nicht wirtschaftlich saniert werden kann. Der Kreistag fasste den Grundsatzbeschluss, einen Neubau zu erstellen.
Mit dem Ersatzbau soll Mitte nächsten Jahres begonnen werden, die Fertigstellung ist für Frühjahr 2020 geplant. Die vorliegende Ausschreibung erbrachte unter Berücksichtigung verschiedener Untersuchungs- und Planungskosten eine Gesamtinvestition von rd. 28 Mio. €. Das Land fördert die Maßnahme mit (nur) 5,3 Mio. €. Das neue Gebäude wird zu den bestehenden schulischen Gebäuden und Sportanlagen optimal gelegen sein. Die Heizung wird über ein Nahwärmenetz an die Heizzentrale der naheliegende Säer-Klinik angeschlossen. Untersucht wird die Installation eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach oder dem Grundstück.
Die Fraktion Freie Wähler, die sich für eine sorgfältige Prüfung aller Alternativen stark gemacht hatte, stimmt dem Neubau zu. Deren Sprecher, Bürgermeister Rainer Lechner, führte in der Sitzung des Kreistags am 5. Oktober folgendes aus:
„Die Albert-Schäffle-Schule ist im Raum Nürtingen als kaufmännische Schule eine wichtige und unentbehrliche Säule im Masterplan zur Schulentwicklung des Landkreises Esslingen. Mit den unterschiedlichen Schularten von der kaufmännischen Berufsschule bis zum Wirtschaftsgymnasium bietet sie ein breit aufgestelltes Bildungsangebot für über 1100 Schülerinnen und Schüler. Der Neubau der ASS an diesem Standort ist für uns eine absolute Notwendigkeit, um die Schullandschaft im Landkreis gemäß den an sie gestellten Anforderungen für heute und für die absehbare Zukunft leistungsstark zu erhalten und zukunftssicher zu machen.
Zunächst galt es jedoch das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren zu klären. Mehrheitlich sprach sich der Kreistag für das kombinierte Verfahren „Planen und Bauen“ aus. Hierzu waren deutlich intensivere Vorarbeiten – z.B. für die Erstellung einer funktionalen Ausschreibung sowie die immobilientechnische, wirtschaftliche sowie die juristische Begleitung des Verfahrens erforderlich. In mehreren Sitzungen hat dann die Bewertungskommission die eingereichten Arbeiten geprüft und anhand der Kriterien Städtebau, Architektur/Funktionalität, Energiekonzept/Nachhaltigkeit und angebotener Pauschalpreis eine Gewichtung vorgenommen.
Von Anfang an überzeugte das jetzt zur Vergabe vorgeschlagene Planungskonzept, dass den Campusgedanke mit einer großen Nähe zu den anderen schulischen Anlagen in idealer Weise umsetzt und sich unter Nutzung der Topographie bestens in die Umgebung einfügt. Eine hohe Funktionalität wurde von der Schulleitung bestätigt und auch die Anordnung der Prüfungsräume, das Flächenangebot für die Ganztagesschule und die Anordnung und direkte Zugänglichkeit der Räume für die Fritz-Ruoff-Schule gelobt. Die im Verfahren geforderten Erweiterungsmöglichkeiten der Fritz-Ruoff-Schule gliedern sich harmonisch und unkompliziert in den Campus ein und ergänzen diesen in Richtung Albert-Schäffle-Straße.
Ein hoher Energiestandard mit LED-Beleuchtung, Grauwassernutzung, Fernwärme und Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und adiabater Kühlung führen zu einer CO2-Neutralität und einem nachhaltigen Bauwerk.
Der große Vorteil des gewählten Ausschreibungs- und Vergabeverfahrens zeigt sich in der Beratungs-Vorlage. Bereits zur Vergabe liegt ein Angebot mit einem Pauschalfestpreis von 25,58 Mio. Euro vor. Damit haben wir bei diesem großen Investitionsvorhaben eine hohe Kosten- und Terminsicherheit. Vor einem Baubeginn in 2018 steht nun noch das Baugenehmigungsverfahren an. Der anteiligen Finanzierung dieser Investition über einen Eigenfinanzierungsbeitrag entsprechend den Finanzierungsleitlinien stehen wir positiv gegenüber.
Für die Vorbereitung, die fundierte Vorprüfung und die fachliche Expertise gilt unser Dank der Landkreisverwaltung und den beauftragten Büros.
Unsere Fraktion stimmt der Vorlage zu und hofft auf die Bewilligung und eine bauzeitenbegleitende Auszahlung der Landeszuschüsse in Höhe von 5,3 Mio. Euro.“