Sanierung der Bodelschwinghschule in Nürtingen
Ergebnis der Machbarkeitsstudie zur Untersuchung des Sanierungs- und Erweiterungsbedarf schlägt ins Kontor.
In der letzten Sitzung des Kultur-und Schulausschusses wurde den Ausschussmitgliedern die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Sanierung und Erweiterung der Bodelschwinghschule in Nürtingen präsentiert. Dabei zeigte sich eine Kostenentwicklung, die niemand erwartet hatte und die allgemeine Ernüchterung hervorgerufen hat: Waren im Haushaltsplan für 2018 noch 8,5 Mio. € eingestellt worden, hat die Studie nun einen Finanzierungsbedarf von 16,25 Mio. € ergeben.
Im Sommer 2017 war die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden. Dabei wurden drei unterschiedliche Varianten untersucht:
1) Sanierung und Erweiterung des Schulgebäudes mit Neubau Kindergarten
2) Neubau Schulgebäude und Kindergärten mit Erhalt Schwimmbad
3) Neubau Schulgebäude, Kindergärten und Schwimmbad
Dabei zeigte sich, dass die Variante 1) mit 16,25 Mio. € die niedrigsten Kosten mit sich bringt. Die Varianten 2) und 3) lagen jeweils bei über 20 Mio. €. Auch im Hinblick auf eine Betrachtung der Lebenszykluskosten war die Variante 1) um rund 10 Mio. € günstiger. Dazu kommt, dass nur in der Variante 1) Zuschussmittel in Höhe von 1,75 Mio. im Rahmen der Schulbauförderung möglich sind.
Ein weiterer Wermutstropfen im Kontext des Vorhabens: Um die Finanzierungen im Schulbereich insgesamt stemmen zu können, wird der Neubau der Sporthalle „Bronnader“ in Nürtingen auf die Jahre nach 2020 geschoben!
Fraktionssprecher Martin Klein erklärte in seiner Stellungnahme im besten Schwäbisch, er sei „saumäßig verschrocken“ über diese Entwicklung. Trotzdem könne nicht darüber hinweggegangen werden, dass der Sanierungs- und Erweiterungsbedarf der Bodelschwinghschule dringlich sei. Die notwendigen Kosten für einen nachhaltige Sicherung der Schule am Standort Nürtingen und für eine zeitgemäße Ausstattung, die insbesondere den Brandschutz und die Betriebstauglichkeit sichere, seien absolut notwendig.
In der Diskussion im Ausschuss zeigte sich, dass die überraschende Kostenentwicklung besonderes darin begründet liegt, dass in der ersten Kostenschätzung die notwendigen Erweiterungen auf dem Schulcampus nicht berücksichtigt worden waren. Der Schulbetrieb in Containern musste aufgrund des unerwarteten Wachstums der Schule in den letzten Jahren eingerichtet werden und dieses Provisorium bedarf absolut dringend einer dauerhaften Lösung. Darüber hinaus ist ein Teil des Kindergartens seit Jahren in Containern in Köngen einquartiert. Auch diese Interimslösung soll nun fest auf dem Schulcampus in Nürtingen verankert werden. Martin Klein betonte in seiner Stellungnahme auch, dass ein Raum für eine Schulmensa trotz des negativen Zuschussbescheides im Rahmen der Sanierung als Standard für eine heutige Schule eingerichtet werden sollte.
Mit den Stimmen der Freien Wählern wurde die Vergabe der Entwurfsplanung für die weitere Realisierung dieses großen Vorhabens im Ausschuss einstimmig beschlossen.