Voruntersuchung zur Schienenverbindung Kirchheim-Göppingen
Die Freie-Wähler-Fraktionen in den Landkreisen Göppingen und Esslingen haben es sich zum Ziel gesetzt, der unendlichen Debatte über Fahrverbote Handlungsalternativen gegenüber zu stellen. Dazu wollen sie nicht nur die ÖPNV-Leistungen innerhalb der Landkreise auf den Prüfstand stellen, sondern auch den „grenzübergreifenden“ Verkehr näher untersuchen.
„Der öffentliche Nahverkehr ist die einzige Möglichkeit, den Individualverkehr im Verdichtungsraum zu reduzieren“ so Werner Stöckle, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Kreistag Göppingen. „Dazu ist es notwendig, auch Tangentialverbindungen zu prüfen“ ergänzt sein Esslinger Kollege Bernhard Richter.
Das war auch der Grund, von beiden Landkreisen die Schienen-Verbindung von Kirchheim nach Göppingen untersuchen zu lassen. Wenn sich die Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit nachweisen ließen, wäre das eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Angeboten. Ein Ansatzpunkt ist eine mögliche Reaktivierung der Boller Bahn. Zumindest auf Teilstrecken ist die Schieneninfrastruktur noch vorhanden.
Die Freien Wähler setzen darauf, dass auch die anderen Kreistagsfraktionen und die Landräte Heinz Eininger und Edgar Wolff die bestehenden Chancen sehen und zumindest eine Voruntersuchung in Angriff nehmen. Ein entsprechender Antrag wurde dieser Tage bei den Kreisverwaltungen eingereicht.
Ziel des Vorstoßes ist es, dass die Kreistage im Schulterschluss mit den Standortkommunen aktiv mögliche Verbesserungen angehen.
Der Zeitpunkt ist gegenwärtig besonders aktuell, da man sich im Landkreis Göppingen mit der Vollintegration in den VVS befasst, dessen Tarifstruktur neu aufgestellt werden soll. Die Feinstaubdebatte und mögliche Fahrverbote zeigen, dass kein Weg daran vorbeigeht, die ÖPNV-Angebote weiter auszubauen.