Kreisjugendring Esslingen (KJR) wieder auf Erfolgs-Kurs

Junge Menschen suchen Kommunikation

Der Jugendhilfeausschuss des Kreistags beriet in seiner letzten Sitzung über den Jahresbericht 2017 des Kreisjugendrings Esslingen. Für die Freien Wähler attestierte Ausschusssprecher Frank Buß: „Die Konsolidierung ist ein gutes Stück gelungen, aber noch nicht am Ende. Dennoch ist es wichtig, dass endlich wieder die sozialpädagogischen Inhalte im Vordergrund stehen.“

Ralph Rieck als pädagogische Geschäftsführer berichtete über die aktuellen Entwicklungen und lobte die Zusammenarbeit mit dem neugeschaffenen Kreisjugendreferat in der Kreisverwaltung. Ein Schwerpunkt der Arbeit im vergangenen Jahr war die Begleitung von Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf. Die zunehmend spezialisierten Ausbildungswege erfordern bereits in jungen Jahren ein hohes Maß an persönlicher und schulischer Kompetenzen und setzen sie schon früh unter enormen Anpassungsdruck. Als Ausgleich bedarf es Orte der Entschleunigung und Persönlichkeitsbildung, die der KJR in seinen Jugendhäusern bietet. 

Ein weiterer Themenschwerpunkt war politische Bildung. Offene Jugendarbeit bietet vielseitige Möglichkeiten, aktuelle Themen aufzugreifen und Jugendliche für Politik zu interessieren. Positive Beispiele sind die Projekte „Stadtdetektive“ in Plochingen, welches städtebauliche Themen mit modernen Medien verknüpft und Jugendlichen den Weg zur Kommunalpolitik öffnet und „BePart!“ in Kirchheim, das mittlerweile im Mehrgenerationenhaus Linde fest verankert ist.

 An 39 Schulen im Landkreis Esslingen bietet der KJR Schulsozialarbeit an und ist hierfür nach ISO 9001 zertifiziert. Ergänzend zur pädagogischen Arbeit der Lehrer kann Schulsozialarbeit familiäre oder soziale Probleme von Schülerinnen und Schülern auffangen und Hilfsangebote organisieren. Wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit mit den Ganztagesschulen, um so ein umfassendes Bildungs- und Freizeitangebot zu schaffen und den Jugendlichen gleichzeitig den Weg zur offenen Jugendarbeit zu ebnen.

 Stefanie Eisele als kaufmännische Geschäftsführerin erläuterte die Eckdaten des Jahresabschlusses 2017 und den Haushalt 2018. Sie betonte, dass der KJR finanziell wieder in ruhigem Fahrwasser ist.

 Fraktionssprecher Frank Buß wies auf die Bedeutung eines qualitativ hochwertigen Angebots mit einer guten Vernetzung von offener Kinder- und Jugendarbeit mit den Angeboten im Schulumfeld hin. Da Schule immer mehr zum Lebensort wird, müssen die Übergänge fließend gestaltet werden. Dies ist für die Freien Wähler ein vorrangiges Ziel bei der Weiterentwicklung des Esslinger Modells. Für die Kommunen ist es von Bedeutung, dass der KJR als wichtiger Partner nun die entsprechenden Kommunalverträge kreisweit verankert.

 Im Jahr 2018 muss der Landkreis Esslingen die Projektarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell neu aufstellen, um allen Trägern und den Kommunen Planungssicherheit zu geben. „Dies bedeutet neben den Inhalten insbesondere“, so Frank Buß, „dass vor Projektbeginn die Finanzierung abgesichert ist.“ Dabei sind die Beschlüsse im Jugendhilfeausschuss zur Finanzierung der Berufseinstiegsbegleitung ab 2019 Voraussetzung, da damit erhebliche Fördermittel der Bundesagentur für Arbeit im Landkreis eingesetzt werden können.

 Mit Zustimmung der Freien Wähler wurden an 21 jugendhausähnliche Einrichtungen in Esslingen, Filderstadt, Kirchheim, Köngen, Leinfelden-Echterdingen, Nürtingen und Plochingen knapp 360.000 € Personalkostenzuschüsse bewilligt.

 

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