Besorgnis um die Zukunft der beruflichen Gymnasien im Landkreis

In der Sitzung des Kultur- und Schulausschusses am 05.07.2018 wurden die Auswirkungen der Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an den Esslinger Gemeinschaftsschulen auf die beruflichen Gymnasien des Landkreises diskutiert. Bis zu 180 Schüler könnten auf diese Weise den Schulen des Landkreises verloren gehen. Das rief bei den Freien Wählern Besorgnis um die Zukunft der beruflichen Gymnasien hervor.

Die Stadt Esslingen ist derzeit in intensiven Planungen, im Zuge der Schulentwicklung die Esslinger Schullandschaft neu auszurichten. Wichtiger Bestandteil dieser Planungen ist die Einrichtung einer dreizügigen gymnasialen Oberstufe an den beiden Gemeinschaftsschulen in Esslingen. Dadurch sollen die Gemeinschaftsschulen in Esslingen gestärkt werden.

Die beruflichen Schulen des Landkreises bieten eine optimale Oberstufe an

Erste Hochrechnungen der Landkreisverwaltung zeigen, dass bei Realisierung dieser Pläne den beruflichen Gymnasien des Landkreises, insbesondere am Standort Esslingen-Zell, bis zu 180 Schülerinnen und Schüler verloren gehen könnten. Das wäre ein gravierender Einschnitt in die Substanz dieser Schulen, der neben der Vielfalt des schulischen Angebotes sogar den Bestand einzelner Schulzweige gefährden könnte. Bisher gibt es im Landkreis berufliche Gymnasien mit 7 verschiedenen Schwerpunktrichtungen. Die Folgen für die Vielfalt dieses Angebotes sind heute nicht absehbar.
Die Landkreisverwaltung und Landrat Eininger beabsichtigen daher im Fall einer Antragsstellung durch die Stadt Esslingen Einwände gegen das Anliegen der Stadt zu erheben.
In der Diskussion im KSA stärkte der Sprecher der Freien Wähler, Martin Klein, die Position der Verwaltung. Es sei nicht einzusehen, ein Parallelsystem in der gymnasialen Oberstufe einzurichten und damit zugleich ein gut funktionierendes System, das allen Anforderungen voll gerecht werde, dadurch zu schwächen und zu gefährden. Zudem sei es finanziell nicht zu verantworten, ein teures zweites System einzurichten, so Martin Klein, das sei Verschwendung von Steuergeldern. Schließlich müsse der gleiche Steuerzahler die zusätzlichen Kosten tragen, auch wenn das Geld aus unterschiedlichen Töpfen komme. Die Fraktion der Freien Wähler mache sich daher große Sorgen um die Zukunft der beruflichen Gymnasien und um deren Vielfalt und stehe daher in dieser Sache hinter der Haltung des Landrates.
Im weiteren Verfahren bleibt nun die endgültige Entscheidung im Esslinger Gemeinderat abzuwarten. Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens wird dann der Landkreis eine angemessene Stellungnahme abgeben. Die Diskussion im KSA zeigte allerdings, dass es derzeit unter den Fraktionen noch keinen Konsens gibt.

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