Schülerzahlen an den Landkreisschulen bleiben stabil – Sorgen um die Berufsausbildung

In der Sitzung des Kultur-und Schulausschusses am 11.02.2021 wurden von der Kreistagsverwaltung die aktuellen Schülerzahlen an den Schulen des Landkreises präsentiert. Neben einer stabilen Gesamtsituation zeigte sich ein erheblicher Rückgang der Ausbildungsverträge. 

Die Schulen des Landkreises sind gut mit digitalen Medien ausgestattet

Eine durchaus erfreuliche Gesamtsituation konnte in der letzten Sitzung des Kultur- und Schulausschusses von der Landkreisverwaltung präsentiert werden. Die marginalen Veränderungen können auf den ersten Blick mit der allgemeinen demografischen Entwicklung erklärt werden. So konnte an den beruflichen Schulen ein leichter Rückgang von 1,2 % verzeichnet werden, während an den Sonderschulen eine Zunahme von 3,8 % zu beobachten war.

Ein genauer Blick in die Daten zeigt allerdings, dass insbesondere durch die Einrichtung neuer Bildungsgänge im Teilzeitbereich (Werkfeuerwehrmann/-frau +21, Eisenbahner im Betriebsdienst +50, Land- und Maschinenbaumechatroniker +21 und Fachinformatiker +20) der Rückgang z B. an den beruflichen Gymnasien (-70) aufgefangen werden konnte. Ein klarer Beweis für die Bedeutung innovativer Ansätze!

Der Fraktionssprecher im KSA, Kreisrat Martin Klein, brachte angesichts der neu genehmigten gymnasialen Oberstufe an der Gemeinschaftsschule in Esslingen seine Sorge zum Ausdruck, dass durch die Abwanderung weiterer Schülerinnen und Schüler das Bildungsangebot an den beruflichen Gymnasien in seiner Qualität gefährdet werden könnte. Bei einer Jahrgangsstufe von mindestens 60 Schülerinnen und Schülern sei das Wegbrechen von 7 bis 8 Klassen zu befürchten, was sich durchaus auf das Angebot in der fachlichen Breite negativ auswirken könne. Landrat Eininger verwies in seiner Stellungahme darauf, dass die neue Entwicklung letztlich eine politische Entscheidung der Landesregierung gewesen sei, auf deren konkrete Begründung er allerdings bis heute warte.

Ganz anders die Entwicklung an den Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ – früher Sonderschulen): Trotz zunehmender Inklusion der Zielgruppe in die allgemeinbildenden Schulen nehmen die Zahlen an den SBBZ des Landkreises seit Jahren zu. Das führt an der neu renovierten Rohräckerschule am Zollberg in Esslingen zu der außergewöhnlichen Situation, dass die Interimsbauten, die für die Zeit der Schulsanierung (Container) errichtet wurden, weiterhin benötigt werden! Kreisrat Martin Klein zeigte sich in der Aussprache irritiert über diesen Zustand.  Landrat Eininger erklärte den Sonderbedarf mit der gerade begonnenen Sanierung und Erweiterung der Bodelschwingh-Schule in Nürtingen. Er sagte den Abbau der Container nach Abschluss der Baumaßnahmen zu, schließlich werde der „blaue Platz“, auf dem die Container stehen, ja auch als Sportplatz für den allgemeinen Schulbetrieb weiterhin benötigt.

Große Sorge machte sich das Gremium um die Situation in der Berufsausbildung: Wenngleich es sich in den Zahlen an den Schulen noch nicht widerspiegelt, so musste doch ein Rückgang der Ausbildungsverträge von ca. 15% verzeichnet werden. Das ist für die klassischen Ausbildungsbereiche in Handwerk, Handel und Industrie eine fatale Entwicklung, schließlich fehlen diese Nachwuchskräfte später als dringend benötigte Fachkräfte. Auch das Angebot des Ausbildungsbeginns zum Halbjahr brachte keine Verbesserung. Neben der Hoffnung auf Besserung dieser Situation nach Bewältigung der „Corona-Krise“ kam der Anstoß, den „runden Tisch Ausbildung“ wieder zu beleben.

 

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