Kreisrat Marcel Musolf: S-Bahnverlängerung nach Neuhausen – eine fundamentale Weichenstellung für den verkehrsgeplagten Filderraum

Der Esslinger Kreistag hat in seiner Sitzung am 14. Juli der zweiten „Meilensteinentscheidung“ zum Bau der S-Bahnverlängerung nach Neuhausen zugestimmt. Die Fraktion Freie Wähler sieht darin eine „fundamentale Weichenstellung für den verkehrsgeplagten Filderraum“.

Für die Fraktion Freie Wähler sprach Kreisrat Marcel Musolf. Hier seine Ausführungen:

 

 

 

Marcel Musolf: S-Bahn-Verlängerung nach Neuhausen – ein Meilenstein für den verkehrsbelasteten Filderbereich

Endlich steht der zweite Meilensteinbeschluss bevor und wir Freien Wähler freuen uns gleich mehrfach. Darüber, dass nun in absehbarer Zeit der Baubeginn gestartet werden kann und eine jahrelang vorangetriebene Entwicklung Realität wird. Und vor allem darüber, dass die Attraktivität des ÖPNV auf den Fildern weiter deutlich steigen wird und sicherlich sehr viele Menschen in Zukunft auf Bus und Bahn umsteigen werden.

Die Trasse zwischen Bernhausen über Sielmingen nach Neuhausen ist mit rund 4 Kilometern eigentlich eine überschaubare Streckenlänge, der Weg bis heute und einer künftigen Inbetriebnahme dafür aber um so länger: Wenn die S2-Verlängerung, wie derzeit prognostiziert, tatsächlich bis Ende 2027 fertig gestellt ist, sind seit den ersten Gesprächen fast vier Jahrzehnte  vergangen.

Da dauerte dann das Projekt bald genau so lange, wie ich Lenze zähle – was sind da schon fünf Jahre bis zur Erteilung der Baugenehmigung. Anhand der Beratungshistorie ist offenkundig, dass die Prozesse und Verfahren insgesamt viel zu lang dauern, die Mühlen mahlen schlicht zu langsam. Hoch verdichteter Ballungsraum hin oder her – wenn wir in die Zukunft denken und die Mobilitätswende schaffen wollen, dann darf die Gleichung von der Idee bis zum ersten Streckenkilometer sicherlich nicht mehr lauten: 1 Kilometer = 10 Jahre  = 52.5 Mio €! So macht man keine Strecke!  Klar definierte Standards sind wichtig, Beteiligungsverfahren haben ohne Zweifel Ihre Berechtigung, aber in Summe dürfen diese solche Schienenprojekte nicht zur Odyssee werden lassen.

Dass der Bund über die GVFG-Mittel in herausragender Weise Finanzmittel übernimmt, zeigt sich durch die hohen und in den vergangenen Jahren gestiegenen Fördersummen. Diese Unterstützung hilft allen Projekt- und Finanzierungspartnern, die von Anfang an bereit waren, erheblich eigene Mittel für die Realisierung einzubringen. Die 10,5 Mio. € des Landkreises für Invest in Schiene, Fahrzeuge und Betrieb sind dabei ein signifikanter Beitrag!

Mit einer guten Portion Optimismus freuen wir uns auf einen Baubeginn im nächsten Jahr und vier Jahre drauf sollen die ersten Züge rollen. Nachdem bekanntlich Vorfreude die schönste Freude ist, haben wir somit alle noch ausreichend Zeit, uns auf ein großes Fest auf den Fildern zur Inbetriebnahme zu freuen. Die Einladung hierzu fest im Blick stimmen wir dem 2. Meilensteinbeschluss gerne zu und danken allen Beteiligten für die großen Anstrengungen für dieses Projekt.

 

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