Regional- und Kreisrat Wilfried Wallbrecht: Angesichts knapper werdender Flächen wird es immer schwieriger, Eingriffe in den Naturraum zu kompensieren!
RAMONA ist die Abkürzung für ein sehr ambitioniertes Projekt (StadtRegionale Ausgleichstrategien als Motor einer nachhaltigen Landnutzung). Der Verband Region Stuttgart hat in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern in einem größeren Konsortium und gefördert durch das BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) an dem Projekt teilgenommen und im Planungsausschuss einen Abschlussbericht mit einer differenzierten Bilanz vorgelegt.
Wir Freien Wähler bedanken uns für die engagierte Mitwirkung der Geschäftsstelle und für die qualifizierte Vorlage.
Auch in diesem Projekt wird deutlich, wie hoch der Druck auf die verfügbaren Flächen ist, selbst für Ausgleichsmaßnahmen.
Vereinfacht gesagt ging es in dem Projekt um das Suchen und Finden von Ausgleichsflächen, die möglichst effektiv und möglichst nachhaltig geschaffen werden, und dies nicht nur jeweils am Ort des Eingriffs, sondern ggfs. überörtlich/regional.
Dieser kluge Ansatz und die umfassenden Arbeiten führten zu einer Fülle von guten, interessanten und wichtigen Ergebnissen, wie z.B. unter anderem
– einer regionalen Suchraumkulisse für Kompensationsflächen
– Leitlinien für Kompensationsflächen mit zusätzlichem Mehrwert
– Beispielen in Filderstadt und Stuttgart
– Politikempfehlungen
– Praxisempfehlungen/Leitfaden für Kommunen
– einem Wissenspool.
Die Suchraumkulisse zeigte ein Potenzial von ca. 80.000 ha auf. Aber auch in diesem Projekt wurde deutlich, dass die Flächenverfügbarkeit ein dauerhafter Engpass bleiben wird in unserer Region.In den Leitlinien werden Bündelungsmöglichkeiten durch Multifunktionalität zur Steigerung der Flächeneffizienz aufgezeigt.
Der gelungene Projektabschluss mit einer Fachveranstaltung am 31. März zeigt viele Optionen auf, aber auch unsere Grenzen. Wir bedanken uns bei allen Motoren und Mitwirkenden des Projekts, das mit dieser Bilanz formell beendet ist. Aber es soll nicht in der Schublade landen, sondern Impulse geben für die weitere Nutzung der Ergebnisse.
Die wichtigsten für uns sind
– die weitere Qualifizierung der Suchraumkulisse
– die Weiterführung der Beratung der Kommunen
– die interkommunale Zusammenarbeit über die Landkreisebene
– die enge Einbindung der Landwirtschaft
– die Überlegungen zur Verknüpfung von FF-PV (Freiflächen-Photovoltaik Anlagen) im Zusammenspiel mit anderen Nutzungen und
Artenreichtum. Wir sind dankbar, das es viele Optionen gibt und hoffen, dass das Projekt das Finden der Optionen erleichtert.