Kreis- und Regionalrat Johannes Züfle: S-Bahnverlängerung von Kirchheim nach Weilheim – wer die Verkehrswende wirklich will, muss entschlossen handeln!

Verkehrswende mit Verzögerung?

Weitere Untersuchungen zur S-Bahn-Verlängerung nach Weilheim

Verkehrswende und Beschleunigung von Infrastrukturprojekten – zwei Stichworte, die in aller Munde sind. Die Freien Wähler im Verwaltungs- und Finanzausschusses des Landkreises Esslingen machten dazu am praktischen Beispiel deutlich, dass es den politischen Willen braucht, um beides zum Erfolg zu führen. Denn beim Diskussionspunkt Reaktivierung der Schienenstrecke Kirchheim – Göppingen wurde deutlich, dass für einige Akteure Zeit offenbar keine Rolle spielt.

Kreisrat Bürgermeister Johannes Züfle: Die Verlängerung der S 1 nach Weilheim darf nicht auf die lange Bank gescshoben werden!

Kreisrat Bürgermeister Johannes Züfle nahm dazu für die Freien Wähler in der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses Stellung: „Mit Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass einige Akteure beim Ausbau der Bahninfrastruktur auf der Bremse stehen.“  Dabei bedürfe es für die Mobilität der Zukunft genau des Gegenteils, so Züfle weiter: „Wer die Chancen zur Verkehrswende will, muss für eine schnelle Reaktivierung der Trasse eintreten.“ Damit verwies er auf die im März vorgestellte Machbarkeitsstudie, die eine S-Bahn-Verlängerung von Kirchheim über Holzmaden nach Weilheim als Variante mit dem deutlich größten Kosten-Nutzen-Wert ausgibt. Dem hatte der Ausschuss im März bereits mit überdeutlicher Mehrheit Rechnung getragen und die Favorisierung dieser Variante beschlossen.

Doch die Projektbeteiligten Landkreis Göppingen und Verband Region Stuttgart wollen zunächst weitere Untersuchungen durchführen. „Wir diskutieren 4 Jahre und sind immer noch nicht bei einer Grundsatzentscheidung angekommen. Das verstehen wir angesichts der Klarheit der Machbarkeitsstudie nicht. Diese hatte zunächst 25, dann 15, dann 5 Varianten umfasst. Dass jetzt noch weitere Varianten und Parameter untersucht werden sollen, befremdet uns,“ meinte Züfle zur aktuellen Entwicklung. Zu diesem Befremden tragen die einzelnen Bausteine, die jetzt noch untersucht werden sollen bei. „Verbesserte Infrastrukturvarianten …durch vertiefende Betrachtung der Ortslage Bad Boll“ weist dazu die Sitzungsvorlage aus. Für uns Freie Wähler sind Einsparungen an Tunnelbauwerken aber keine Verbesserungen, schon gar nicht für die Menschen, die an der Strecke leben. Die weiteren Parameter „Anschlussförderung für das Gewerbegebiet Weilheim“ und „gesteigerte Siedlungsentwicklung“ erscheinen aus der kommunalen Praxis ebenso abenteuerlich. Weder spielt ein Gleisanschluss in den Planungen und Diskussionen vor Ort eine Rolle, noch ist am Albtrauf mit all seinen Schutzgebieten eine gesteigerte Siedlungsentwicklung vorstellbar. Fraktionsvorsitzender Bernhard Richter brachte es abschließend auf den Punkt: „Es  müssen jetzt Entscheidungen getroffen werden. Immer weitere Varianten und Aspekte zu untersuchen, bringt sonst am Ende gar keine Lösung. Am Beschluss des Ausschusses vom 23. März halten wir deshalb vollumfänglich fest: Die S-Bahn-Verlängerung von Kirchheim über Holzmaden nach Weilheim ist zu favorisieren.“

 

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