Kreisrat Dr. Joachim Dinkelacker: Die Einrichtung einer Kommunalen Pflegekonferenz soll den Auf- und Ausbau der quartiersbezogenen Pflege vorantreiben, damit die Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben können!

Die demografische Entwicklung im Landkreis Esslingen zeigt die Herausforderungen, die zu bewältigen sind. War 2019 jede fünfte Person mit Wohnsitz im Landkreis Esslingen 65 Jahre und älter, was einem Anteil von 20 % an der Gesamtbevölkerung entspricht, zeigen die Hochrechnungen, dass bis zum Jahr 2030 jede vierte Person mit Wohnsitz im Landkreis Esslingen, 65 Jahre und älter sein wird (+25%). Vor diesem Hintergrund befasst sich der Landkreis Esslingen mit der Einrichtung einer Kommunalen Pflegekonferenz.

In der letzten Sitzung des Sozialausschusses des Kreistags wurde dieses Ziel konkretisiert. Die Verwaltung wurde beauftragt einen Antrag im Rahmen des nächsten Förderaufrufs „Kommunale Pflegekonferenzen BW – Netzwerke für Menschen weiterentwickeln“ des Landesministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg für die Einrichtung einer Pflegekonferenz zu stellen.
Erfolgt eine Förderung, wird die Verwaltung beauftragt, eine Kommunale Pflegekonferenz gemäß § 4 Landespflegestrukturgesetz im Landkreis Esslingen einzurichten.

Kreisrat Dr. Joachim Dinkelacker, Sprecher der Fraktion Freie Wähler, schreibt dazu:

Im Landkreis Esslingen wird schon seit Jahren vorausschauend im Bereich „Alter und Pflege“ im Hinblick auf die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft in den entsprechenden Gremien diskutiert und geplant. Der schon  früher bestehende Kreispflegeausschuss wurde im Rahmen der Kommunalen Integrierten Sozialplanung  aus dem Jahr 2020 in das Handlungsfeld „Alter und Pflege“ übergeleitet. Wegweisende Vorarbeiten sind gemacht und werden weiter entwickelt, die Handlungsfelder sind definiert. Was für die nächste Zeit erforderlich ist, sind Lösungsideen zu diesen Handlungsfeldern, um hier nur den Personalmangel, die weiteren Möglichkeiten für die  Kurzzeitpflege und Lösungen in der Quartiersentwicklung zu nennen.

Es ist sicher richtig, in den Planungsrunden die Meinungen der behördlichen Akteure und der professionellen Pflegeeinrichtungen und der dort Arbeitenden zu hören und deren Erfahrungen und Erkenntnisse immer wieder mit einzubeziehen. Die bei der Kreispflegekonferenz geplante Teilnehmerzahl  mit den unterschiedlichen Akteuren erscheint uns aber doch so groß, so dass ein lösungsorientiertes Arbeiten erschwert erscheint.

Mit den von Landrat Heinz Eininger in der Sitzung gemachten Erklärungen, insbesondere auch, dass keine Doppelstrukturen geschaffen werden sollen, haben wir Freien Wähler dann aber doch Zustimmung signalisiert.

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